deutscher Journalist und Autor; Vizepräs. des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora; fr. Lizenzträger, Hrsg. und Chefredakteur der "Frankfurter Rundschau"; 1950 stellv. Chefredakteur des KPD-Zentralorgans "Freies Volk"; zeitw. in der DDR tätig
* 10. Juli 1914 Frankfurt/M.
† 9. April 2001 Frankfurt/M.
Herkunft
Emil Carlebach wurde in Frankfurt/Main geboren. C. sei, meinte der Politikwissenschaftler Wolfgang Abendroth 1984, in einem "typisch 'angepassten' jüdischen Elternhaus" groß geworden. Der Vater, ein Kaufmann, wurde während der Pogrome im Nov. 1938 ("Reichskristallnacht") ermordet, die Mutter 1942 im Konzentrationslager Auschwitz.
Ausbildung
C. wuchs in Landau/Pfalz und in Frankfurt auf, wo er 1932 das Abitur ablegte. Danach absolvierte er eine kaufmännische Lehre.
Wirken
Schon vor dem Abitur war C. dem Sozialistischen Schülerbund beigetreten, wo er auch mit Abendroth zusammentraf. Wenig später wurde C. Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes (KJV) und trat als Auszubildender der Freien Gewerkschaft und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei.
Im Mai 1933 verteilte C. illegal Flugblätter gegen die sich herausbildende NS-Diktatur, was zu seiner Verhaftung und zu sechs Wochen Gefängnis führte. Danach arbeitslos, ging er erst nach Paris, kehrte aber bald wieder nach Deutschland zurück. Er setzte 1933 seine illegale gewerkschaftspolitische und journalistische Tätigkeit gegen die NS-Diktatur fort. ...